Freitag, Juli 08, 2005

a letter to the terrorists, from london

ich liebe diese stadt. ich liebte sie schon lange bevor ich sie mit eigenen augen gesehen habe, in meinen träumen, in meinen vorstellungen.



ich hatte befürchtungen, dass ich die menschen dort nicht mögen werde, weil ich den vorurteilen und klischees aufgesessen bin, die engländer und die londoner noch mehr seien kühl und distanziert, hochnäsig und abweisend.

nichts davon war wahr. selten habe ich so viel freundlichkeit erlebt wie in london. wir waren fremde und zwar erkennbar fremde in dieser stadt. wir mussten ständig unbekannte menschen nach auskunft fragen. auf straßen, u-bahn-stationen, bahnhöfen, in banken, museen, pubs, im hotel. nicht ein einziges mal hatten wir das gefühl, wir wären unwillkommen. nicht ein einziges mal wurden wir halbherzig abgefertigt oder ohne hilfe gehen gelassen. im gegenteil. es beeindruckte mich unheimlich. und ich lernte schnell, diese menschen zu lieben. genauso wie ihre stadt.

die terroranschläge vom 07.07.2005 erschüttern mich. ich weiß, täglich sterben menschen in fremden ländern und unbekannten städten dieser welt. das ist furchtbar und das darf uns nicht kalt lassen. aber wir sind wie wir sind. wenn ein verwandte stirbt, jemand in unserem bekanntenkreis, das geht uns näher. und london ist mir nicht mehr nur eine der metropolen und die menschen nicht mehr nur irgendwelche unbekannten. ich war da. und die haben mich wie freunde behandelt. vielleicht liegt irgendwo in einem leichenhaus ein zerfetzter körper, den ich am vorbeigehen während der rush hour berührt habe. vielleicht hat jemand, der uns auf der straße den weg zeigte, seinen arm verloren bei den anschlägen. oder sein bein. oder seine frau. wie unsinnig über all dies nachzudenken. wie unsinnig diese gottverdammte welt des terrors...

im internet fand ich diesen offenen brief an die terroristen von london. es war gut, ihn zu lesen.

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. : sach doch was : .

Der Text ist verdammt gut. Beide Texte. Ich kann nachempfinden, wie es sein kann, wenn man erst vor ein paar Wochen dort war. Kennst Du diese Seite?
http://werenotafraid.com/
Solltest Du mal besuchen, eine gute Idee, den Bastarden die Stirn zu bieten.

We're not afraid!

Liebe Grüße
Timo


zum kotzen. darf gannich wahr sein, sowas. wenn ich über dieses unsinnige und asoziale verhalten nachdenke, wird mir noch schlechter, als mir eh schon ist.


Ich bin eigentlich nur traurig, andererseits aber voller Gewissheit, dass diese Terroristen nur eine kurze Episode im Lauf der Welt sein werden. Am Ende werden sie nicht von Polizei oder Soldaten besiegt, sondern durch die Aufklärung, die dem Islam erst noch bevorsteht. Das kann von niemandem erzwungen werden und muss von "INNEN" kommen.
LG
MIchael


Ich bin eigentlich zu spät dran, mit meiner Äußerung hier. Aber in Wirklichkeit verfolgen uns ja haargenau diese Geschichten und Befürchtungen tagtäglich.
Und wie London wieder gezeigt hat, ist diese Gefahr eine, die man nicht sieht, weil sie unscheinbar von jedem umgesetzt werden könnte, der in der Straßenbahn neben dir sitzt und steht.
Es bleibt nur zu hoffen, dass es auch diese Leute endlich verstehen, dass sie damit nichts ändern. Zumindest nicht in dem Sinne, für die sie diese Taten ja eigentlich umsetzen. Aber die Dummheit der Menschen scheint dies zu verhindern....
LG
DD


@timo: danke für den link. wirklich interessant.

@zulu: jep

@michael: dass es von innen kommen müsste, da sind wir einer meinung. dass von innen kommen WIRD, das bezweifle ich.

@jürgen: ja, das verrückte ist wirklich, dass es inzwischen jeden tag und überall passieren kann. niemand hat einen schutz. im besten falle, nur glück. ich glaube übrigens, dass sie das erreichen, was sie wollen. denn ich glaube nicht, dass sie mehr wollen, als angst machen. sie wissen, dass ein land seine politik nicht ändern wird wegen ein paar bomben. das ist nicht ihr ziel, glaube ich. aber niemand soll sich in sicherheit fühlen. jeder soll morgens mit dem gedanken aus dem haus gehen, dass er vielleicht nicht mehr zurückkehren wird. "angst essen seele auf" - DAS ist das ziel. das nennt man terror. und damit kennen sie sich eben aus.

danke für eure gedanken.