Störbär
Jetzt wissen wir es endlich. Der einst normale Bär, der inzwischen zum Schad- , ja sogar zum Problembär wurde, der kann doch gar nichts dafür. Der ist nämlich verhaltensgestört. Das sage nicht ich, das hat heute irgendsoein schlauer Experte im Radio gesagt. Kein Witz. Und er hat bestimmt recht. Denn seien wir mal ehrlich, wer als Bär in der freien Wildbahn einfach so auf die Jagd geht und hin und wieder mal ein Schaf frisst um nicht zu verhungern, der kann gar nichts anders sein als verhaltensgestört. So benimmt man sich nämlich nicht! Würde er apathisch in der Ecke eines Zookäfigs sitzen, oder zu lauter Musik und zur Belustigung frenetisch klatschender Zuschauern in einem Zirkuszelt an der Leine tanzen, das wäre normal. Das macht man so als Bär heutzutage. Aber doch nicht DAS hier! Das ist echt zum Schießen ist das!
Wobei man vielleicht doch etwas vorsichtiger sein sollte. Denn wenn alles, was so als verhaltens- gestört im Bärengastland Bayern rumläuft, zum Abschuss freigegeben wird, dann dürfte sich wohl der Herr Ministerpräsident, der nicht mal in der Lage ist, einen einzigen Satz verständlich zu formulieren, ginge es um Transrapid oder ein Wildtier oder sonst um ein x-beliebiges Thema, bald ernsthafte Sorgen machen.
Oder diese ganzen Experten und Scha(r)fschütze(r), denen die Schäfchen und Hühnchen so arg leid tun, dass sie deswegen gleich ein Killerkommando auf den herzlos-abnormalen Bären losschicken wollen. Wenn nämlich die selben Schäfchen und Hühnchen reihenweise und planmäßig geschlachtet werden um unsere, eh schon satte Bäuche zu füllen, DARAN ist natürlich nichts im geringsten störend oder gestört, nicht wahr? Ich mag mich ja irren, aber mich würde eine Umfrage unter den Schafen sehr interessieren. Ob sie - wenn schon sowieso - nicht doch lieber von einem Bären getötet und aufgefressen werden möchten als von uns, die wir es nicht mal aus Not, sondern mehr oder weniger aus Spaß tun.
"Der Bär zu Gast bei Freunden" - schrieb die TAZ. Na, dann hoffe ich sehr, dass er diese Turnier gewinnt. Meinetwegen auch in der Verlängerung. Von allen Gästen der nächsten Wochen in Deutschland drücke ich persönlich JJ1 am festesten die Daumen.
6 Comments:
Looooooool, das Cartoon ist köstlich, Esti. Ich lach schon seit Minuten. :-)))
Die Reportage hab ich übrigens auch gehört. Verhaltensgestört ist wirklich ein schönes Wort für einen Bären, der sich einfach normal verhält. Aber es passt in unsere verkehrte Welt.
Liebe Grüße
Timo
P.S. Freut mich, dass Du endlich weitermachst. :-)
Hehe, sitze hier nur noch mit zugekniffenen Arschbacken rum, denn zuletzt wurde er ca. 20 Km von meinem Wohnort entfernt gesichtet, kein Scherz. *g* Ich hoffe mal, er nimmt Kurs gen Norden und reisst in München paar von diesen unsäglichen Goleos. Go, Jay-Jay, goooo ! Ups, goo, im Sinne von cum, wo wir wieder beim Cartoon wären... er stopft halt das klaffende Sommerloch der Medien. *g* Die Bezeichnung "Problembär" ist echt eine Schande, zuerst nimmt ihm der Mensch seinen Lebensraum weg, dann beschwert man sich, dass er mal wieder anklopft. Die spinnen, die Menschen. Aber bin trotzdem froh, dass ich ein Wolf im Schafspelz bin und kein echtes Schaf. :-))
@Timo
Über den Cartoon hab ich mich auch kaputt gelacht. Ich hoffe, ein paar Jäger werden vom Bären auf diese Weise glücklich gemacht. ;-)))
@Jabba
ROFL, alles klar. Wenn ich gewusst hätte, dass der Bär Dein Nachbar ist, hätte ich mich nicht über die Sache lustig gemacht. Er MUSS definitiv verhaltensgestört sein, wenn er Dich kennt. Bin ich seitdem ja auch. *ggg* Ich brumme nur nicht und lasse die Schäfchen in Ruhe. Noch. Aber vielleicht bringst Du mich auch noch dazu. Mal sehen. ;-))))
Für "das klaffende Sommerloch" bekommst Du noch 10 Punkte. *wieher*
Und pass bloß nur auf, dass Deine Tür nachts zu ist. Harhar... :-)
Shit, zu spät, er war bereits hier - haste ma ne Hämorrhoiden-Salbe oder so für mich. ;-))
Nein, ein Jay-Jay tut einem Jabba nichts und umgekehrt, sind aus dem selben Holz geschnitzt (obwohl der Schnitzer bei meinem Gemächt etwas mehr sparte), wir könnten hier mal gemeinsam diese ganzen perversen Streichelzoos auseinander nehmen, hehe.
p.s. wie gehts denn DEM Problemkater schlechthin - Knödel ? ;-)
*brüll - wälz - japs*
Der Artikel ist super und der Bilderwitz die Krönung! Mittlerweile wird behauptet, der Bär kommt aus einem sozial gestörten Umfeld. Der Bruder sei als Hooligan ausgerechnet in die Schweiz emigriert, auch die Mutter sei sozial schwer beeinträchtigt. Vermutlich ist sie Alkoholikerin. Was soll aus dem Kind schon werden. Aber man beachte das Thema Migrationshintergrund einerseits und die grenzübrschreitende Zusammenarbeit Bayern-Tirol andererseits. Nicht einfach das Ganze. Nicht einfach...
@Jabba
Weia, haste wenigstens paar Foddos gemacht? Ich hab gehört, es gibt gewisse Internetseiten, die für sowas gut zahlen. *gg*
Ja, Knödel hat auch ein Problem, er kann sich leider nicht entscheiden, ob er lieber einem Schaf oder einem Bären ähnlich sehen will - vom Fell her Schaf, vom Gewicht her Bär (Du kennst ja sein Bild), insofern können wir ihn auch locker als verhaltensgestört einstufen. Und sammeln tut er im Grünen auch, nur keine Beeren, sondern Zecken. Die lässt er dann in der Wohnung laufen, damit andere Tiere, die die Wohnung lieber nicht verlassen möchten, auch was abkriegen. Eine sehr soziale Komponente, muss man zugeben. :-)))
@Michael
Die ware Komplexität des Themas offenbart sich einem erst recht, wenn man bedenkt: Dieser Bär ist ein Fuchs (Zitat: Dittsche). Eigentlich. Und ein guter Sozpäd könnte locker alles auf seine schwere Kindheit schieben. Denn hat hier jemand schon was vom Vadder gehört? Ne! Eine zerrüttete Familie also. Na bidde.
P.S. Mittlerweile habe ich die größte Befürchtung, dass unser Bär sich irgendwann tot lacht über diese ganzen Menschen. Auf jeden Fall ist sicher, dass er mit seinen Randalen noch am wenigsten gestört ist unter den betroffenen Lebewesen. :-)
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